Medikamentöse Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung

Die medikamentöse Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) ist dann indiziert, wenn keine „absolute Operationsindikation" vorliegt und der Patient an Beschwerden beim Harnlassen leidet.

 

Bis vor wenigen Jahren war die Operation (TUR-P) bei der sogenannten gutartigen  Prostatavergrößerung die einzige mögliche Behandlungsform. Aufgrund zum Teil erheblicher Nebenwirkungen wird heute die Operation nur mehr bei „absoluter Operationsindikation"

 

  • bei wiederholten Harnverhalten
  • bei wiederholten Harnwegsinfekten
  • bei Blasensteinen
  • und bei Ausweitung des Nierenbeckens

 

durchgeführt.

 

Ansonsten wird bei Beschwerden beim Harnlassen die medikamentöse Therapie bevorzugt.

 

Hier eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Medikamente:

 

  1. Alphablocker, z. B. Tamsulosin, Alna ret., Xatral, usw., bewirken eine Auflockerung der Prostata und senken so den Widerstand im Blasenausgangsbereich. Wirkungseintritt: innerhalb von einigen Tagen. Nebenwirkungen: event. blutdrucksenkend mit Schwindel und Kopfschmerzen
  2. 5a-Reduktasehemmer, z. B. Finasterid, Proscar, Avodart, usw. bewirken eine Verkleinerung der Prostata. Wirkungseintritt: erst nach Monaten, deshalb event. Kombination mit Alphablockern. Nebenwirkungen: selten Libidoverlust, erektile Dysfunktion und Brustvergrößerung
  3. Anticholinergika, z. B. Detrusitol, Ditropan, Spasmolyt usw., bewirken eine Abnahme der Blasenaktivität. Plötzlicher Harndrang und häufiges Harnlassen werden verbessert. Wirkungseintritt: wenige Wochen. Nebenwirkungen: Restharnbildung! Mundtrockenheit, Verstopfung
  4. Phytopharmaca (pflanzliche Präparate), z. B. Urogutt, Prosta Urgenin, Kürbiskerne, Sägepalme, Brennnesselwurzeln, Birkenrinde. Wirkungsmechanismen bisher ungeklärt, Wirkungseintritt: nach Wochen, Nebenwirkungen: keine bekannt.

 

 

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne unter der Internetadresse:

www.urologie-girstmair.at

zur Verfügung.